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Donnerstag, 1. Mai 2008
30.04.2008: Der Premieren-Tag
peet, 14:40h
Nach zwei Wochen bringe ich mein Namensschild am Briefkasten an und prompt landet ein erster, unerwarteter und erfreulicher Brief darin.
Wenn ich gedacht habe, meine Augen könnten sich in Spanien von der Computerarbeit erholen, so trifft dies nur bedingt zu. Den halben Tag verbringe ich am Rechner, baue in PowerPoint den Grundriss um, schreibe Mails, versuche noch einmal, dieses blöde Musikprogramm zu starten und verschicke später ein paar Mails in die Vergangenheit.
Heute ist Premiere von „Iron Man“, einige Tage bevor er in Deutschland anläuft. Robert Downey jr. ist cool. Ich habe nicht alle Witze und das Techno-Bla-Bla verstanden, aber es war unterhaltsam, selbst, wenn man das Transformers-ähnliche Ende in Kauf nimmt. Amerikanische Filme enden entweder in einer riesigen Materialschlacht oder in einer langen Moralpredigt, speziell bei Gerichts- oder Beziehungsfilmen.
Die Estacion Norte, der alte Nordbahnhof, hat ausgedient, ähnlich wie beim Berliner Bahnhof Zoo nutzen ihn nur noch weniger wichtige Bahnlinien. Die Gegend um meine Wohnung schien mir auf dem absteigenden Ast. Bis gestern. Auf der Suche nach dem Kino finde ich in dem umgebauten Teil des Bahnhofs, jetzt „Principe Pio“, eine der größten Shopping Malls, die ich hier gesehen habe. Das Ganze ist nur drei Minuten von mir entfernt. Man muss eben nicht nur Bekanntes aufsuchen, sondern auch mal neue Wege beschreiten.
Wenn ich gedacht habe, meine Augen könnten sich in Spanien von der Computerarbeit erholen, so trifft dies nur bedingt zu. Den halben Tag verbringe ich am Rechner, baue in PowerPoint den Grundriss um, schreibe Mails, versuche noch einmal, dieses blöde Musikprogramm zu starten und verschicke später ein paar Mails in die Vergangenheit.
Heute ist Premiere von „Iron Man“, einige Tage bevor er in Deutschland anläuft. Robert Downey jr. ist cool. Ich habe nicht alle Witze und das Techno-Bla-Bla verstanden, aber es war unterhaltsam, selbst, wenn man das Transformers-ähnliche Ende in Kauf nimmt. Amerikanische Filme enden entweder in einer riesigen Materialschlacht oder in einer langen Moralpredigt, speziell bei Gerichts- oder Beziehungsfilmen.
Die Estacion Norte, der alte Nordbahnhof, hat ausgedient, ähnlich wie beim Berliner Bahnhof Zoo nutzen ihn nur noch weniger wichtige Bahnlinien. Die Gegend um meine Wohnung schien mir auf dem absteigenden Ast. Bis gestern. Auf der Suche nach dem Kino finde ich in dem umgebauten Teil des Bahnhofs, jetzt „Principe Pio“, eine der größten Shopping Malls, die ich hier gesehen habe. Das Ganze ist nur drei Minuten von mir entfernt. Man muss eben nicht nur Bekanntes aufsuchen, sondern auch mal neue Wege beschreiten.
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Mittwoch, 30. April 2008
29.04.2008: Der haarsträubende Tag
peet, 11:58h
Heute? Media Markt hat das Programm heute auch nicht. Morgen? Nee, die kriegen von mir keine dritte Chance. Um auf meinem Rechner Musik zu machen, gehe ich in ein Musikfachgeschäft und versuche mich beraten zu lassen. Mäßige Spanisch-Kenntnisse, Techno-Bla-Bla, spezielle Computer-Spezifikationen, inkompatible Software zu Windows VISTA etc. machen eine Problemlösung eigentlich nicht möglich. Der nette Berater bietet mir aber an, dass ich meinen Computer vorbeibringen kann. Der ist nicht nur nett, der ist kompetent, denn es läuft. Im Geschäft. Zuhause nicht. Das waren noch Zeiten, als man Musik machen konnte, ohne IT-Spezialist sein zu müssen.
Gestern habe ich endlich auch einen Spiegel gekauft, damit ich ordentlich gekämmt aus dem Haus gehe. Heute aber kommen die Haare ab. Sie sind jetzt so kurz, dass mein Bart schon länger ist – und ich habe mich vor drei Tagen rasiert. Nun brauche ich Sonnencreme für die Kopfhaut. "Det" bringt mich auf einen Gedanken. In Cafe Commercial richte ich Juan die besten Grüße aus.
Abends sende ich Adresslisten neu nach Berlin, als Weiterleitung mit zwei zusätzlichen Anhängen. Dauer: 55 Minuten. Ich brauche hier ein neues WLAN. Das Buch habe ich zwar, aber ich brauche es nicht mehr zu lesen: „Die Entdeckung der Langsamkeit“.
Gestern habe ich endlich auch einen Spiegel gekauft, damit ich ordentlich gekämmt aus dem Haus gehe. Heute aber kommen die Haare ab. Sie sind jetzt so kurz, dass mein Bart schon länger ist – und ich habe mich vor drei Tagen rasiert. Nun brauche ich Sonnencreme für die Kopfhaut. "Det" bringt mich auf einen Gedanken. In Cafe Commercial richte ich Juan die besten Grüße aus.
Abends sende ich Adresslisten neu nach Berlin, als Weiterleitung mit zwei zusätzlichen Anhängen. Dauer: 55 Minuten. Ich brauche hier ein neues WLAN. Das Buch habe ich zwar, aber ich brauche es nicht mehr zu lesen: „Die Entdeckung der Langsamkeit“.
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28.04.2008: Der vergangene Tag
peet, 11:51h
Über zweitausend Kilometer entfernt und über zwanzig Jahre später, erreichen mich zwei überraschende Rückmeldungen.
Das offene WLAN in Starbucks ist die letzten Tage so langsam, dass ungelogen zwei Stunden vergangen sind, um sechs Mails zu öffnen, drei Mails zu senden und fünf Websites zu öffnen. Ich werde wahnsinnig.
Im Süden Madrids statte ich einem Media Markt einen Besuch ab und entkomme, ohne Geld ausgegeben zu haben, denn das Musik-Programm für meinen Computer haben sie zwar groß in der Werbung, aber nicht vorrätig. Manana. Morgen.
Das offene WLAN in Starbucks ist die letzten Tage so langsam, dass ungelogen zwei Stunden vergangen sind, um sechs Mails zu öffnen, drei Mails zu senden und fünf Websites zu öffnen. Ich werde wahnsinnig.
Im Süden Madrids statte ich einem Media Markt einen Besuch ab und entkomme, ohne Geld ausgegeben zu haben, denn das Musik-Programm für meinen Computer haben sie zwar groß in der Werbung, aber nicht vorrätig. Manana. Morgen.
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Sonntag, 27. April 2008
27.04.2008: Der Frauenversteher-Tag
peet, 15:20h
„Seit in einer Zeitschrift stand, dass es für eine Frau ab dreißig wahrscheinlicher ist, von einer Atombombe getötet zu werden, als einen Mann für’s Leben zu finden, sehe ich die Panik in den Gesichtern meiner amerikanischen Freundinnen.“ So in Etwa steht es als Einstiegssatz im unterhaltsamen Buch von Doris Dörrie „Was wollen Sie von mir?“ Es beruhigte mich, dass Männer und Frauen doch nicht ganz verschieden sind. Ich habe es gerne an Frauen verschenkt, die dreißig wurden, bzw. um herauszubekommen, ob sie was von mir wollten, hehe. Vielleicht haben sie den Wink mit dem Zaunpfahl nicht verstanden oder sie wollten mir eine direkte Abfuhr ersparen. Soviel zum „hehe“.
Inzwischen hat diese Panik auch Deutschland erreicht. Jedenfalls einen erstaunlich weitreichenden Teil meines Freundeskreises, weiblicherseits. Die Thirtysomethings spüren die Hormone oder zumindest einen Anspruch, den sie an sich selbst zu haben glauben. Eben, Panik. Katja würde vielleicht raten: „Come on, get a life!“ Und Franz Beckenbauer würde übersetzen: „Geht’s ‘naus und spielt‘s.“
Was hat das alles aber mit Madrid zu tun?
Wären die besagten Freundinnen drei Tage hier und ihrem zukünftigen Ehemann immer noch nicht vorgestellt worden, würden sie voller Panik bei mir zuhause anrufen: „Warum ich? Was stimmt mit all den Typen nicht? Was wird aus meiner Lebensplanung? Was mache ich falsch?“
Aber ich bin ja nicht zuhause. Ich bin ja in Madrid. Schon seit gut zwei Wochen. Und mir hat noch niemand meine zukünftige Ehefrau vorgestellt. Jetzt mal ehrlich, was mache ich falsch?
Inzwischen hat diese Panik auch Deutschland erreicht. Jedenfalls einen erstaunlich weitreichenden Teil meines Freundeskreises, weiblicherseits. Die Thirtysomethings spüren die Hormone oder zumindest einen Anspruch, den sie an sich selbst zu haben glauben. Eben, Panik. Katja würde vielleicht raten: „Come on, get a life!“ Und Franz Beckenbauer würde übersetzen: „Geht’s ‘naus und spielt‘s.“
Was hat das alles aber mit Madrid zu tun?
Wären die besagten Freundinnen drei Tage hier und ihrem zukünftigen Ehemann immer noch nicht vorgestellt worden, würden sie voller Panik bei mir zuhause anrufen: „Warum ich? Was stimmt mit all den Typen nicht? Was wird aus meiner Lebensplanung? Was mache ich falsch?“
Aber ich bin ja nicht zuhause. Ich bin ja in Madrid. Schon seit gut zwei Wochen. Und mir hat noch niemand meine zukünftige Ehefrau vorgestellt. Jetzt mal ehrlich, was mache ich falsch?
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26.04.2008: Der Spar-Tag
peet, 14:30h
Eigentlich könnte der Tag auch der Tag der Entdeckungen heißen. Oder: Der Saturn-Tag (Saturday, verstehste?).
Nach einem kleinen Frühstück klimpere ich auf einer Gitarre in der Musikalienhandlung neben der Opera. Inzwischen habe ich mir auch eine spanische Mobilfunk-Prepaid-Karte besorgt.
In der Fußgängerzone werden schwarzkopierte DVDs angeboten, von aktuell laufenden Kinofilmen, zwei Filme für fünf Euro. Die „Händler“ legen alle Waren auf eine Decke, an deren Enden Schnüre befestigt sind, die in der Mitte zusammen laufen. Mit einem Griff hat man die Decke geschultert und ist weg, sobald die neon-farbigen Uniformteile der Polizei auftauchen. Ich erspare mir, den „Händlern“ ins Gewissen zu reden, dass ihr Handeln gegen die Urheberrechtsgesetze verstoße und Arbeitsplätze vernichte, denn ruck-zuck sind sie schon weg.
Zufällig habe ich finde ich eine weitere Metrostation inur 50 m um die Ecke. Ich war blind! Ich könnte viel häufiger Metro fahren als nur die drei mal in elf Tagen und mir etwas mehr das Laufen sparen.
Bekannte Ableger der deutschen Wirtschaft machen sich auch in Madrid breit, sie heißen Lidl, Media Markt oder Saturn. Die Media Märkte und Saturns findet man nicht im Zentrum, sondern man muss in die Trabantenstädte oder noch weiter raus fahren. Sie kreisen quasi um das Zentrum, was bei einem Saturn noch Sinn macht. Mittags fahre ich bis zur Endstation im Süden und muss dann noch eine Viertelstunde laufen. Weshalb sie gerade hier ein Shopping-Center hinstellen, verstehe ich nicht, denn die Straßen sind leer. Und das liegt daran, dass die Leute alle im Center sind. Vor Burger King und den Sandwichläden stehen 20 Meter lange Schlangen. Saturn ist wie bei uns; ich kaufe nichts. Zur Abwechslung laufe ich einen anderen Weg zurück, mit dem Nachteil, dass ich die doppelte Zeit in sengender Sonne verbringe und dem Vorteil, dass ich ein Lidl entdecke. Plötzlich wird Geiz wirklich geil. Statt der 1,5-Liter-Wasserflasche für 1,50 € beim Chinesen um die Ecke kaufe ich 10 Liter für 1,04 €. Die 10 Liter trage ich per Metro nach Hause, trinke gleich 2 Liter weg und spare mich reich.
In der Tageszeitung schaue ich nach Kinos mit Originalversionen. Neben den zwei mir bekannten Kinos in meiner Nähe befinden sich noch zwei weitere Kinos, und nur eine Straße weiter. Vier Kinos, 23 Sääle, toll. In der gleichen Straße entdecke ich – noch toller! – einen günstigen Supermarkt. Mein lieber Herr Finanzminister, was habe ich heute auch bei diesem Kaufrausch wieder gespart.
Nach einem kleinen Frühstück klimpere ich auf einer Gitarre in der Musikalienhandlung neben der Opera. Inzwischen habe ich mir auch eine spanische Mobilfunk-Prepaid-Karte besorgt.
In der Fußgängerzone werden schwarzkopierte DVDs angeboten, von aktuell laufenden Kinofilmen, zwei Filme für fünf Euro. Die „Händler“ legen alle Waren auf eine Decke, an deren Enden Schnüre befestigt sind, die in der Mitte zusammen laufen. Mit einem Griff hat man die Decke geschultert und ist weg, sobald die neon-farbigen Uniformteile der Polizei auftauchen. Ich erspare mir, den „Händlern“ ins Gewissen zu reden, dass ihr Handeln gegen die Urheberrechtsgesetze verstoße und Arbeitsplätze vernichte, denn ruck-zuck sind sie schon weg.
Zufällig habe ich finde ich eine weitere Metrostation inur 50 m um die Ecke. Ich war blind! Ich könnte viel häufiger Metro fahren als nur die drei mal in elf Tagen und mir etwas mehr das Laufen sparen.
Bekannte Ableger der deutschen Wirtschaft machen sich auch in Madrid breit, sie heißen Lidl, Media Markt oder Saturn. Die Media Märkte und Saturns findet man nicht im Zentrum, sondern man muss in die Trabantenstädte oder noch weiter raus fahren. Sie kreisen quasi um das Zentrum, was bei einem Saturn noch Sinn macht. Mittags fahre ich bis zur Endstation im Süden und muss dann noch eine Viertelstunde laufen. Weshalb sie gerade hier ein Shopping-Center hinstellen, verstehe ich nicht, denn die Straßen sind leer. Und das liegt daran, dass die Leute alle im Center sind. Vor Burger King und den Sandwichläden stehen 20 Meter lange Schlangen. Saturn ist wie bei uns; ich kaufe nichts. Zur Abwechslung laufe ich einen anderen Weg zurück, mit dem Nachteil, dass ich die doppelte Zeit in sengender Sonne verbringe und dem Vorteil, dass ich ein Lidl entdecke. Plötzlich wird Geiz wirklich geil. Statt der 1,5-Liter-Wasserflasche für 1,50 € beim Chinesen um die Ecke kaufe ich 10 Liter für 1,04 €. Die 10 Liter trage ich per Metro nach Hause, trinke gleich 2 Liter weg und spare mich reich.
In der Tageszeitung schaue ich nach Kinos mit Originalversionen. Neben den zwei mir bekannten Kinos in meiner Nähe befinden sich noch zwei weitere Kinos, und nur eine Straße weiter. Vier Kinos, 23 Sääle, toll. In der gleichen Straße entdecke ich – noch toller! – einen günstigen Supermarkt. Mein lieber Herr Finanzminister, was habe ich heute auch bei diesem Kaufrausch wieder gespart.
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25.04.2008: Der Moncloa-Tag
peet, 14:28h
Im Museo de Jamon (siehe 23.04.) kaufe ich morgens ein „Picnic“ mit Getränk, Brötchen und Apfel. Dann wandere ich zur Plaza de Santa Ana und lese bei einem Kaltgetränk den „Spiegel“. Die beiden sommersprossigen Amerikanerinnen am Nebentisch schauen sich fragend um, ich rücke mein Shirt zurecht und dann bitten sie doch einen anderen Tischnachbarn, ob er nicht ein Foto von Ihnen machen könne, was er auch tut. Pöh, ich hätte auch zwei Fotos gemacht.
In der Nachmittagsvorstellung schaue ich "Duenos de la calle" (original: Street Kings), ein Cop-Film mit Keanu Reeves. Einen weiteren Film, bei dem das Drehbuch von James Ellroy ist, werde ich mir nicht mehr antun. Seit L.A. Confidential schreibt er immer die gleiche Geschichte: Ein kaputter Bulle in einer korrupten Welt versucht zu ergründen, warum er wieder in so einem Schlamassel steckt. Diesem Thema hat der Film keine neuen Aspekte hinzugefügt. Und erleben tue ich das selbst, wenn auch nicht als Cop in L.A.
Abteilung Sentimentalität: Vor etwa fünfzehn Jahren waren Katja, Philip, Paul und ich mit irgendwo im Madrid, wo eine Ansammlung von Bars war und Jungvolk sein alkoholisiertes Unwesen trieb. Fanden wir alle unvergesslich, nein, es war toll. Schon bei einem vorigen Besuch Madrids versuchte ich erfolglos, es wieder zu finden. Es muss in Arguelles sein oder gleich daneben in Moncloa, dem Studentenviertel. Dieses Mal gehe ich systematisch vor, laufe stundenlang die in Frage kommenden Straßen eine nach der anderen ab und finde es nicht. Es soll wohl nicht so sein. Und selbst wenn, es wäre auch nicht mehr das Gleiche, vor allem ohne Katja, Philip und Paul.
Obwohl ich schon drei Stunden durch Moncloa gelaufen bin, will ich am Freitag abend noch nicht nach Hause. Sol ist voll und die Plaza de Santa Ana ist so überfüllt, dass die Leute überall anstehen, um noch einen Sitzplatz zu ergattern. Das nächste Mal komme ich früher, um einen Platz zu bekommen. Immerhin habe ich Madrider Massenaufläufe erlebt und darf aus eigener Erfahrung drüber schreiben. Was hier für Menschenmassen unterwegs sind, erlebt man nur auf Rockkonzerten und Eröffnungen von Media Märkten.
In der Nachmittagsvorstellung schaue ich "Duenos de la calle" (original: Street Kings), ein Cop-Film mit Keanu Reeves. Einen weiteren Film, bei dem das Drehbuch von James Ellroy ist, werde ich mir nicht mehr antun. Seit L.A. Confidential schreibt er immer die gleiche Geschichte: Ein kaputter Bulle in einer korrupten Welt versucht zu ergründen, warum er wieder in so einem Schlamassel steckt. Diesem Thema hat der Film keine neuen Aspekte hinzugefügt. Und erleben tue ich das selbst, wenn auch nicht als Cop in L.A.
Abteilung Sentimentalität: Vor etwa fünfzehn Jahren waren Katja, Philip, Paul und ich mit irgendwo im Madrid, wo eine Ansammlung von Bars war und Jungvolk sein alkoholisiertes Unwesen trieb. Fanden wir alle unvergesslich, nein, es war toll. Schon bei einem vorigen Besuch Madrids versuchte ich erfolglos, es wieder zu finden. Es muss in Arguelles sein oder gleich daneben in Moncloa, dem Studentenviertel. Dieses Mal gehe ich systematisch vor, laufe stundenlang die in Frage kommenden Straßen eine nach der anderen ab und finde es nicht. Es soll wohl nicht so sein. Und selbst wenn, es wäre auch nicht mehr das Gleiche, vor allem ohne Katja, Philip und Paul.
Obwohl ich schon drei Stunden durch Moncloa gelaufen bin, will ich am Freitag abend noch nicht nach Hause. Sol ist voll und die Plaza de Santa Ana ist so überfüllt, dass die Leute überall anstehen, um noch einen Sitzplatz zu ergattern. Das nächste Mal komme ich früher, um einen Platz zu bekommen. Immerhin habe ich Madrider Massenaufläufe erlebt und darf aus eigener Erfahrung drüber schreiben. Was hier für Menschenmassen unterwegs sind, erlebt man nur auf Rockkonzerten und Eröffnungen von Media Märkten.
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