Freitag, 25. April 2008
24.04.2008: Der Info-Tag
Job: Jorge C. von der Werbeagentur I. kenne ich seit rund acht Jahren durch das Agentur-Network www.talentvillage.com; ein prima Typ, der sich für mich Zeit nimmt und von dem ich heute bei einem Cafe sehr viel Interessantes erfahre.

Die Agentur I. ist im Bereich Personalmarketing inzwischen spanischer Marktführer, zusammen mit TMP, und die sind immerhin weltweit Nummer 1. Im letzten Jahr hat I. fünf Leute im Bereich Neue Medien eingestellt und ALLE Mitarbeiter entsprechend geschult. TMP setzt dagegen konservativ auf traditionelle Medien und verliert dafür an Boden. Bei I. werden neben interner Kommunikation z.B. Facebook-Applikationen erstellt, fast alle Mitarbeiter sind in XING oder LinkedIn registriert und beobachten, was in den social networks passiert. Ein Drittel aller I.-Mitarbeiter sind spezifische New Media Leute. Jorge und sein Kollege fliegen im Juni zur Convention nach Chicago, nicht um Neugeschäft zu generieren, sondern vor allem, um zu hören, was die anderen gerade machen und wohin der WWWeg weist.

Und jetzt noch ein paar Kurzmeldungen.

Bernabeu

Sport: Das Bernabeu-Stadion befindet sich zentral an der Castellana, dem breitesten Boulevard, mit teilweise acht Fahrspuren in jeder Richtung. Für die nächsten beiden Spiele von Real Madrid bekommt man keine Karten mehr, Franz. Jetzt, gegen Atletico Bilbao, können sie vorzeitig Meister werden und in zwei Wochen geht es gegen Barcelona.

Wirtschaft: Das Jahr 2008 läuft schon nicht gut. Die Bankenkrise hat Spanien bereits voll erwischt. Der Immobilienmarkt ist komplett am Boden. Und das Jahr 2009 wird bereits jetzt als noch schlechter prognostiziert.

Mode: Das Mädchen in Madrid trägt heute einen kleinen schwarzen Stecker unterhalb der Unterlippe. Vielleicht soll er ein Muttermal ersetzen.

Wetter: Der Herr in Madrid ist immer korrekt angezogen, auch bei 30°C in der Sonne. Mit meinem über den Arm getragenen Jackett oute ich mich als Tourist.

Heute kein Bier.

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23.04.2008: Der Bücher-Tag
„La noche de los libros“, die Nacht der Bücher, soll wahrscheinlich die Madrilenen zum Lesen anzuleiten und sie daran erinnern, dass es nicht nur TV und www gibt. Heute geben die meisten Buchhandlungen 10% Rabatt. Das kriegen natürlich nur die mit, die das auch lesen können. Lange vorbereitet und angekündigt, finden den ganzen Tag dutzende Lesungen und Diskussionen statt. Nadja hätte ihre Freude. Ein Teil der Castellana ist mit Bücherbuden belegt und diverse Musik-Aufführungen sollen das Ganze begleiten. Musik hat ja auch mit Lesen zu tun, Noten lesen. Wir kennen Vergleichbares durch die lange Nacht der Museen. Beim Stichwort „Museum“ kriege ich Hunger.

Museo de Jamon

Im „Museo de Jamon“ hängen alte Schinken, im wahrsten Sinne des Wortes. Da findet man die Serranos, Ibericos oder Salamancas, von Meisterhand geschaffen. Das Bagettebrötchen, nur mit Schinken belegt, macht schon ordentlich satt, aber leider komme ich bei der Puerta del Sol (kurz: Sol) an dem Laden „La Mallorquina“ vorbei, der die ungesunden, unnachahmlichen und unwiderstehlichen Backwaren frisch herstellt. Eine Napolitana (tropfender Blätterteig mit Pudding) später befinde ich mich auf dem Heimweg.

La Mallorquina

Viele dieser abgewrackten Bars in meiner Gegend zeigen am Abend das Fußballspiel Barcelona gegen Manchester United (0:0, gähn). Ich setzte mich in eine Bar, die nicht ganz überquillt, bestelle ein Bier und bekomme zusätzlich und umsonst einen kleinen Tapas-Teller, nette kleine frittierte Schweinereien. Leider bin ich echt total wirklich ganz und gar absolut satt (s.o.). Aber schau an, das Bier enthemmt.

Ein weiteres Bierchen und Tellerchen später rolle ich nach Hause.

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22.04.2008: Der Bier-Tag
Heute ist der erste Tag mit echtem Sommerwetter. Auf der Plaza de Santa Ana ist mir deshalb bereits mittags nach einem Bierchen im Freien. Wer es noch nicht kennt: sattes Bier in praller Sonne, das wirkt! Beschwingt hüpfe ich heimwärts.

mi casa: Estanislao Figueras 5

Den kompletten Nachmittag verbringe ich damit, die Wohnung zu vermessen und einen Grundriss anzulegen.

Abends gibt es im Kino „Die Fälscher“, OmU, der oscar-prämierte, österreichisch-deutsche KZ-Film. Und weil der Tag bereits einige nette Umdrehungen hatte, kreist noch eine Cervesa in der Jamaica Bar.

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